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Kufstein ist Teil von MountResilience

Stefan Graf führte die Gruppe durch die Stadt.

Am 17.4.2024 fand in Kufstein mit Vzbgm. Stefan Graf eine Exkursion zum Thema MountResilience statt.

Der Klimawandel hat in den Bergregionen besonders starke Auswirkungen, da Gebirgsökosysteme empfindlicher auf die veränderten Bedingungen reagieren als Gebiete im Flachland. Beispielsweise hat sich der Schneeanteil am Gesamtniederschlag verringert, wodurch Gebirge besonders anfällig für Starkniederschläge geworden sind. Dies wiederum führt zu vermehrten Murenabgängen, Bodenerosionen und Überflutungen, da der Boden nur eine bestimmte Wassermenge auf einmal aufnehmen kann und der Rest oberirdisch abfließt. In den Alpen ist zudem die Temperatur seit dem Jahr 1850 um fast 2°C gestiegen und damit doppelt so stark wie im Durchschnitt der nördlichen Hemisphäre.

MountResilience ist ein EU-weites Projekt mit einer Laufzeit von 54 Monaten, bei dem es um die Stärkung der Resilienz von Bergregionen gegenüber dem Klimawandel geht. In zehn Gemeinden und Regionen von neun europäischen Ländern zielt das Projekt auf die strategische Entwicklung, Erprobung und der Skalierung flexibler Klimawandelanpassungsstrategien und naturbasierte Lösungen ab. Dabei werden politische Aspekte, gesellschaftliche Anforderungen und Verhaltensweisen der Bürger:innen gleichermaßen berücksichtigt, um die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels in Gebirgsregionen zu bewältigen. Dabei fokussieren sich sechs der zehn Gemeinden und Regionen aus neun europäischen Ländern als Demoregionen auf die Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel und verbinden dabei technologische und soziale Innovationen mit naturbasierten Ansätzen. Die verbleibenden vier Regionen fungieren als „Replikator“-Regionen, welche auf Grundlage der in den Demoregionen erarbeiteten Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel und die daraus gewonnenen Erkenntnisse, ähnliche Lösungen in ihren Gebieten anwenden werden, um deren Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel zu verbessern.

Tirol ist dabei neben Regionen in Finnland, Rumänien, Bulgarien, Italien und der Schweiz eine der Demo-Regionen. Mitte April fand dazu eine Fachtagung in Innsbruck statt. Im Zuge dieser Fachtagung wurde eine Exkursion nach Kufstein durchgeführt, bei welcher den rund 80 internationalen Teilnehmer:innen die vielfältigen Anpassungen an den Klimawandel vorgestellt wurden. So wurden das Klimawandelanpassungskonzept mit dem Hitzeaktionsplan, der klimafitte Wald, der Hochwasserschutz am Inn, das Rückhaltebecken an den Kufsteiner Bächen und die erst kürzlich installierten Steinschlagsensoren am Festungsberg vorgestellt.

26.04.2024